Corona-Gipfel von Bund und Ländern: Paritätischer schlägt Alarm und warnt vor regionalem Versorgungsnotstand

Im Vorfeld der heute stattfindenden Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) warnt der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern vor dem Hintergrund der ab 15. März geltenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht vor gravierenden Versorgungsproblemen für Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung.

„Viele Einrichtungen in der Pflege und der Behindertenhilfe sind jetzt schon am Limit“, warnt der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern Friedrich-Wilhelm Bluschke. Durch Omikron habe sich die ohnehin vielerorts prekäre Personalsituation in Einrichtungen und Diensten im Gesundheits- und Pflegebereich dramatisch verschärft. „Wir appellieren daher an Bund und Länder, die Priorität jetzt auf die Entlastung der betroffenen Einrichtungen zu setzen und die Einführung einer allgemeinen und der einrichtungsbezogenen Impfpflicht zu synchronisieren“, fordert der Verbandsvorsitzende.

Aus der Praxis werde von Quarantäne- und krankheitsbedingten Personalausfällen von teilweise bis zu 40 Prozent berichtet. „Ambulante Betreuungsangebote brechen ein. Pflegebedürftige Menschen müssen bereits vereinzelt in stationäre Einrichtungen verlegt werden, wenn keiner mehr kommt, der morgens, mittags und abends die ambulante Pflege übernimmt oder Medikamente verabreicht“, schildert Bluschke die Situation. Es drohe ein echter Pflegenotstand.

Die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, die ab Mitte März nicht nur in der Pflege, sondern beispielsweise auch für Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen greifen soll, komme damit zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt und drohe in einem Fiasko zu enden, warnt der Paritätische. Zusätzlich zu weiteren Personalausfällen aufgrund möglicher Betretungsverbote für nicht geimpftes Personal sei es eine Zumutung für Einrichtungen und Dienste, dass nach wie vor unzählige praktische Fragen zur Umsetzung ungeklärt sind.

„Wir appellieren daher an die heutige Bund-Länder-Runde, nicht nur über Lockerungsperspektiven zu beraten, sondern auch eine Lösung zu finden für das drohende Fiasko, das ab Mitte März definitiv auf uns zu kommt.“

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