Erfahrungen

Der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern

Freiwillige des Paritätischen in Mecklenburg-Vorpommern berichten über ihre Erfahrungen in den Einsatzstellen oder auf den Seminaren.

Viel Spaß beim Stöbern…

Ich kann mir keinen anderen Beruf vorstellen.

Eigentlich wollte Tim Kantorzik zum Zoll. Sein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) sollte nur ein Überbrückungsjahr werden. Jetzt sitzt der 17-Jährige inmitten einer Gruppe aus Kindergartenkindern und hat eine ganz andere Entscheidung getroffen. Er möchte Erzieher werden. „Es macht so viel Spaß mit den Kindern, dass ich mir keinen anderen Beruf mehr vorstellen kann“, sagt er. Tim Kantorzik arbeitet in der Kita ‚Haus des Kindes‘ in Schönberg. Wegen der Corona-Pandemie waren viele Kinder einige Wochen zuhause, jetzt füllen sich die Räume der Kindertagesstätte schrittweise wieder und Tim ist froh, alle wiederzusehen. „Ich habe die Kinder richtig vermisst“, sagt er. „Einige Kinder haben nach der langen Kita-Pause Startschwierigkeiten, aber das kriegen wir alles hin“, zeigt er sich optimistisch und wendet sich zwei kleinen Jungs zu.

Mir macht die Arbeit mit den Kindern richtig viel Spaß!

Ich bin vollkommen zufrieden mit meiner Einsatzstelle. Mir macht die Arbeit mit den Kindern richtig viel Spaß! Meine Hauptaufgabe ist es die Kinder auf ihren Weg zu begleiten. Das bedeutet, dass ich auf sie aufpasse, mit ihnen spiele oder ihnen helfe, wenn sie beispielsweise Unterstützung brauchen. Mich macht es immer froh, wenn ich den Kindern etwas beibringen kann. Die Erzieher*innen haben mich gleich zu Beginn sehr gut aufgenommen und integriert. Ich finde es richtig gut, dass ich durch den Freiwilligendienst Praxiserfahrungen sammeln kann, da ich nach dem Jahr in diesem Bereich meine Ausbildung starten möchte. Neben der eigentlichen Arbeit gibt es auch Seminartage. Da fahren wir gemeinsam mit anderen jungen FSJler*innen eine Woche lang gemeinsam weg. Diese Wochen sind sehr lehrreich und spannend. Die Teamer*innen bringen uns beispielsweise durch Workshops spannende Methoden bei, die wir in der Praxis nutzen können.

Von wegen: nur für die Fachhochschulreife!

Ich habe mich 2018 für ein FSJ entschieden, um mein Fachabitur anerkannt zu bekommen. Ich arbeite im Bereich Kita und Hort. In meinem späteren Berufsleben möchte ich zwar in eine andere Richtung gehen (Kunst, Journalismus..). Jedoch empfand ich ein Jahr Kita und Hort als eine schöne Sache, da ich gerne bei meinen Eltern im Bereich Kita und Kinderheim ausgeholfen habe und in einer Großfamilie aufgewachsen bin. Daher fällt mir das Arbeiten mit Kindern leicht. In meinem FSJ habe ich jedoch viel mehr mitgenommen als ich mir hätte erträumen können. Ich habe ein super tolles Hort-Team, welches ich vermissen werde. Ich hatte schöne Erfahrungen mit Kindern im Alter von einem bis neun Jahren. Natürlich hatte ich auch schwierige Situationen. Dies war jedoch nicht so schlimm, da man viel Unterstützung von außen bekam (Kollegen, der Pari, Familie und Freunde). Ich habe mein Selbstbewusstsein gestärkt, gelernt wie das Berufsleben aussehen kann, Verantwortung übernommen und viele wundervolle Menschen kenngelernt.Es ist ein Jahr voller neuer Erfahrungen und toller Seminare. Man hat Teamer*innen sowie verschiedene Ansprechpartner*innen außerhalb der Seminare falls mal etwas nicht so gut läuft oder man einfach eine Frage hat. Ich kann jedem ans Herz legen ein FSJ zu machen um Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln, ein Jahr Abwechslung zu haben oder einfach zum Überbrücken oder für die Fachhochschulreife.

Sie geben so viel und sind dankbar für alles.

Ich kann es jedem nur ans Herz legen einen BFD zu machen, wenn man sich noch nicht sicher ist, welchen beruflichen Weg man einschlagen möchte. Ich bin in der Wohnanlage der Lewitz Werkstätten eingesetzt. Meinen BFD habe ich zum Beispiel begonnen, weil ich herausfinden wollte, ob der Beruf der Heilerzieherin passend für mich ist. In meiner Einrichtung arbeiten außerdem auch Pflegekräfte und Ergotherapeut*innen.

Mir macht es riesigen Spaß mit diesen besonderen Menschen zu arbeiten. Meine Hauptaufgabe ist es, die Bewohner*innen zu beschäftigen. Beispielsweise spielen wir gemeinsam, malen oder basteln. Außerdem fallen pflegerische Tätigkeiten an, wie das Duschen. Darüber hinaus gibt es auch hauswirtschaftliche Aufgaben wie einzukaufen oder das Essen zuzubereiten. Ich finde es einfach toll mich mit den Bewohner*innen zu beschäftigen und mit ihnen Spaß zu haben. Sie geben so viel und sind dankbar für alles. Auch, wenn es mal anstrengend ist, hat man doch immer etwas mit ihnen zu lachen.

Ich denke gerne an die Zeit zurück.

Was mache ich bloß nach der Schule? Wie geht es weiter? Welcher Weg ist der Richtige für mich? All diese Fragen habe ich mir kurz vor dem Abitur gestellt. Um diese Fragen beantworten zu können, war es mein Wunsch praktische Erfahrungen in einem Berufsfeld zu sammeln. Außerdem wollte ich herausfinden, welcher Beruf zu mir passt. Genau das konnte ich in meinem Freiwilligen Sozialen Jahr tun.

Meine Einsatzstelle war im betreuten Wohnen mit Jugendlichen. Die Arbeit dort hat Spaß gemacht und ich konnte neue Erfahrungen sammeln. Aber ich bin auch an meine persönlichen Grenzen geraten. Das FSJ hat mich somit in vielerlei Hinsicht weitergebracht. Eine besonders schöne Erfahrung waren die Seminare mit den anderen FSJler*innen. Hier kann man sich austauschen, Rat einholen und viele neue Leute aus verschiedenen Ecken MV´s kennenlernen. Es gibt spannende Workshops mit tollen und aktuellen Themen, aus welchen man sich etwas aussuchen kann. Ich habe mich auch bei den liebevollen Teamern sehr gut aufgehoben gefühlt.Die schönste Aktion für mich war die Kanutour auf dem Abschlussseminar.  Das hat die Gruppe nochmal richtig zusammengebracht. Über das eine Jahr, was viel zu schnell vorüber gegangen ist, ist so etwas wie eine große Familie entstanden. Man erlebt gemeinsam aufregende Sachen, kocht zusammen und verbringt eine wundervolle Zeit miteinander.

Das FSJ war für mich eine sehr gute Entscheidung. Ich habe mehr über mich selbst gelernt und weiß nun, in welche berufliche Richtung ich mich bewegen möchte.Ich kann es jedem, der ein FSJ in Betracht zieht, sehr empfehlen diese Erfahrung zu machen.

Ich wollte unbedingt Erfahrungen in diesen Berufen sammeln.

Mein FSJ mache ich in einer Horteinrichtung in Neubrandenburg. Hier arbeiten Erzieher*innen und Heilerzieher*innen. Ich wollte unbedingt Erfahrungen in diesen Berufen sammeln und habe mich daher dazu entschieden ein Jahr lang als Freiwilligendienstleistende zu arbeiten. Meine Hauptaufgabe im Hort ist die Kinderbetreuung bzw. die Erziehung dieser. Besonders viel Freude bereitet es mir, den Kindern bei den Hausaufgaben zu helfen und gemeinsam mit ihnen zu lachen. Denn wenn die Hausaufgaben erledigt sind, stehen Spiel und Spaß auf dem Programm.

Wir arbeiten in einem tollen Team.

In den Wohnstätten der Dreescher Werkstätten in Schwerin ist Rocco Krüger mittlerweile eine wichtige Bezugsperson für die Bewohnerinnen und Bewohner. Wegen der Corona-Pandemie konnten sie wochenlang nicht raus, keine Besuche empfangen, nicht zur Arbeit in die Werkstätten. „Der durchstrukturierte Alltag fällt weg, dabei ist der so wichtig für Menschen mit Behinderungen“, weiß Rocco Krüger. Seit Dezember leistet der 49-Jährige seinen Bundesfreiwilligendienst bei den Dreescher Werkstätten. Zu seinen Aufgaben gehören neben der Unterstützung der Bewohner im Alltag bei der körperlichen Pflege auch Freizeitangebote wie zum Beispiel Spaziergänge  oder Spielenachmittage – alles unter den derzeit geltenden Abstands- und Hygieneregeln. Aufgaben, die ihm jeden Tag aufs Neue große Freude bereiten. „Wir arbeiten hier in einem ganz tollen Team“, so Rocco Krüger. Auch das trage natürlich dazu bei, dass er sich hier wohlfühle. Insgesamt 20 Betreuerinnen und Betreuer sind für die zwei Wohnbereiche mit 30 Bewohnern zuständig, rund um die Uhr ist jemand da. „Wir verstehen uns in erster Linie als Begleiter“, sagt er, „mit dem Anspruch, so viel Betreuung wie nötig, so viel Eigenständigkeit wie möglich. Ich finde es sehr erfüllend, hier zu arbeiten“, sagt der gelernte Maurer, der sich beruflich umorientieren will. Manchmal sei es auch anstrengend, aber das Gefühl, Gutes zu tun, überwiege und mache nicht nur die Menschen mit Behinderungen, sondern auch ihn persönlich glücklich. „Gerade in diesen Zeiten spürt man, wie viel eine Person ausrichten kann.“

Wie oft hast du in den letzten Jahren deinen Berufswunsch geändert?

Wie oft hast du in den letzten Jahren deinen Berufswunsch geändert? Wie sehr hast du dich damit innerlich herumgeschlagen und dich selbst gestresst? Und falls sie vorhanden sind: Wie sehr stehst du hinter deinen derzeitigen Zukunftsplänen? Ich will dich gar nicht verunsichern oder dir im Folgenden sagen, was du tun sollst. Ich möchte dich lediglich vor übereilten oder zeitlich gezwungenen Lebensentscheidungen warnen. Denn in jungen Jahren neigt man einfach dazu, seine Meinung noch ein bis zwei Mal zu ändern, einfach weil wir noch in einer Selbstfindungsphase stecken. Daher kann ich dir nur ans Herz legen, vor allem wenn du gerade aus der Schule kommst: Nimm dir Zeit für dich! Beispielsweise mit einem FSJ.

Im Gegensatz zum Studium oder zur Ausbildung hast du beim FSJ, wenn du nach Hause kommst, Feierabend und musst keinen Verpflichtungen nachgehen. Das ist eine sehr schöne Zeit, um die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu richten – ohne ablenkende Verbindlichkeiten im Alltag. Auch bekommt man zwangsläufig Einblicke in die Arbeitswelt. Das ist ebenfalls sehr interessant und kann Zukunftsentscheidungen beeinflussen.Hinzu kommt natürlich die Erfahrung, die ihr im Umgang mit Kindern oder älteren Personen sammeln könnt. Und diese gewonnenen sozialen Kompetenzen kann man, sei es beruflich oder aber privat, immer gut gebrauchen.

Was nun auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die Seminare, welche einen immer wieder auf besondere Art und Weise aus dem Alltag holen. Denn dort verbringst du die Woche mit anderen Freiwilligen und vielen verschiedenen Workshops, spielerischen Methoden und weiteren Angeboten.Für mich persönlich war das FSJ eine sehr schöne und bereichernde Zeit, die mir in vielerlei Hinsicht weiter geholfen hat. Von daher kann ich guten Gewissens sagen, ich würde es wieder machen.