BFD Online-Seminar: Ein Blick hinter die Kulissen

Spannende gesellschaftspolitische Themen mit interessanten Referent*innen standen in der dritten Runde unseres BFD Online Seminars im Februar auf der Tagesordnung. Unser Referent Felix Weiß gibt einen Einblick in die Woche.

Das dritte BFD-Online Seminar vom 22.-26. Februar  2021 war für die Freiwilligen ein willkommener Anlass, die eigenen vier Wände produktiv zu nutzen und sich die 'Mitfreiwilligen' über den Bildschirm nach Hause einzuladen. Alle freuten sich über das digitale Wiedersehen in den Seminargruppen.

Gesellschaftspolitischer Themenschwerpunkt: Ausgrenzung und Diskriminierung
Thematisch wurde dieses Mal ein gesellschaftspolitischer Schwerpunkt gesetzt: Es ging um „Ausgrenzung und Diskriminierung“. Obwohl das Thema schwer verdaulich anmutet, konnten viele Aspekte anschaulich und abwechslungsreich dargestellt werden. Das lag nicht zuletzt an den exzellenten Referent*innen und dem gut eingespielten Teamerinnen Christina Schnelker und Alice Tobela.

Themenvielfalt in Workshops bearbeitet
Während der Montag in gewohnter Manier im Zeichen des Austauschs und der Diskussion stand – hier durften sich die Freiwilligen aus in einer interaktiven Weltkarte mit dem Thema „Diskriminierung weltweit“ auseinandersetzen - widmeten sich der Dienstag und Mittwoch thematischen Workshops, aus denen die Freiwilligen aus einer Vielzahl von Themen wählen konnten.

Der Berliner Bildungsreferent Demian Jeran erarbeitete zum Beispiel mit den Freiwilligen Positionen rund um das Thema „Adulstimus“, bei dem es um die gesellschaftliche Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen geht. Die Referent*innen vom Ökohaus Rostock zeichneten in ihrem Workshop „Flucht und Asyl“ den langen Weg Asylsuchender von der Konfliktregion nach Deutschland nach. Die Geschichten, die hier zu Sprache kamen, gingen vielen Freiwilligen sehr nahe und wurden im Anschluss debattiert.

In den Workshops „Cybermobbing“ und „Sexualisierte Gewalt“ ging es um Opferperspektiven und Handlungsmöglichkeiten, während sich Workshops wie „Anti-Bias – Vorurteile in der Kita“ oder „Privilegien und kritisches Weißsein“ eher mit den eigenen Schubladen in den Köpfen der Freiwilligen beschäftigten.

Beim Thema „Mit uns reden, statt über uns“ konnten die Freiwilligen eine Gruppe queerer Referent*innen vom Projekt SCHLAU in Frankfurt mit Fragen zu deren Biografien löchern. Die Referent*innen berichteten durchweg von einer positiven, neugierigen und wertschätzenden Atmosphäre und so verwundert es nicht, dass die Freiwilligen selbst voll des Lobes für die Workshops waren.

Für den Donnerstag konnte planpolitk aus Berlin gewonnen werden, zwei digitale Planspiele mit den Freiwilligen durchzuführen. Die Trainer*innen, die normalerweise große mehrtägige Politiksimulationen durchführen, ließen sich auf eine Kooperation mit unserem Team ein. So schlüpften die Freiwilligen in die Rolle zivilgesellschaftlicher Akteure und simulierten in einer Gruppe das Szenario der fiktiven Kita „Spatzennest“, die das Angebot von einer Gruppen Landfrauen bekommt, ehrenamtlich das Mittagsessen zu organisieren, denen jedoch rechte Gesinnung nachgesagt wird. In einem anderen Szenario sollte eine Gemeinde ein Positionspapier zur Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer erarbeiten, wobei die Schwierigkeit offenbar wurde, die Meinung aller gesellschaftlichen und politischen Akteure unter einen Hut zu bekommen. „Fremde“ Positionen zu erarbeiten und in der Debatte zu vertreten, war anspruchsvoll, aber kam bei den Freiwilligen gut an und auch planpolitik  war begeistert von den Beiträgen der Freiwilligen und sprach von „hitzigen aber konstruktiven Diskussionen“.

Fazit: Interessante und lehrreiche Woche
In einem großen Quiz, dass die Teamerinnen und die Seminarleitung noch bis spät in die Nacht zum Freitag ausarbeiteten, wurden am Freitag die Themen der Workshops noch einmal abschließend behandelt und in der Auswertung der Woche zeigte sich, dass die Freiwilligen die Themenauswahl eher als interessant und lehrreich, denn als „schwer verdaulich“ bewertenden.