Pflege-Bonus: Der Paritätische kritisiert Ausgrenzung der Beschäftigten in der Eingliederungshilfe und fordert nachhaltige Verbesserung in Finanzierung der Pflegeversicherung

Der Paritätische zeigt sich vom heute im Bundestag zur Beratung vorgelegten Pflegebonusgesetz enttäuscht. Das vorliegende Gesetz mit einmaliger Bonuszahlung stehe in keinem Verhältnis zum Einsatz der Pflegekräfte in der Pandemie und lasse die Beschäftigten in der Eingliederungshilfe erneut außen vor.

„Zahlreiche Mitarbeitende im Sozial- und Gesundheitswesen setzen sich seit zwei Jahren unter schwierigen Bedingungen dafür ein, die pflegerische, medizinische und psychosoziale Versorgungssituation in Deutschland aufrechtzuerhalten“, so der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern Friedrich Wilhelm Bluschke. „Wir begrüßen die symbolische Anerkennung und öffentliche Wertschätzung der Politik durch diese zweite Sonderzahlung. „Eine schöne Geste, von der ein Großteil der Beschäftigten im Pflege- und Gesundheitswesen aber ausgeschlossen bleibt“, so Bluschke. So würden die Beschäftigten in der Behindertenhilfe, wie schon beim ersten Corona- Bonus, erneut vergessen. Auch die Mitarbeitenden in der Kinder- und Jugendhilfe hätten unter großen Herausforderungen die Betreuung gestemmt. „Davon spricht niemand.“

Die Situation in den Pflegeeinrichtungen sei während der Pandemie zu Recht stärker in den Fokus gerückt, so der Verbandsvorsitzende. Doch auch die Beschäftigten in der Kinder- und Jugendhilfe sowie in der Behindertenhilfe seien von den Folgen der Pandemie besonders betroffen.

Der Gesetzentwurf der Regierungskoalition sieht eine Milliarde Euro für Prämienzahlungen vor, von denen 500 Millionen Euro für Beschäftigte im Bereich der Langzeitpflege vorgesehen sind. Vollzeitkräfte sollen bis zu 550 Euro erhalten. „Einmalzahlungen allein reichen aber nicht. Wir fordern eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Personalausstattung in der Pflege sowie ein nachhaltige Verbesserung der Finanzierung der Pflegeversicherung.“
 

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