Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Der Paritätische MV fordert konzertierten Plan für starkes Hilfenetz

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordert der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern, das Hilfenetz zur Bekämpfung von häuslicher und sexualisierter Gewalt gegen Frauen im Land weiter zu stärken.

„Wenn Frauen Opfer von Gewalt werden, benötigen sie schnell Hilfe. Das Beratungs- und Hilfenetz in MV ist schon gut aufgestellt“, sagt der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern Friedrich Wilhelm Bluschke. Das Beratungs- und Hilfenetz für Gewaltopfer umfasst in MV neun Frauenhäuser, fünf Interventionsstellen gegen häusliche Gewalt und Stalking sowie 19 Beratungsstellen. „Um der wachsenden Nachfrage von Betroffenen häuslicher oder sexualisierter Gewalt gerecht zu werden, benötigen sie aber finanzielle Ressourcen und vor allem ausreichend Personal“, fordert Bluschke. 

Mit der Istanbul-Konvention hat sich Deutschland bereits 2018 verpflichtet, gegen jede Form von Gewalt an Frauen und Mädchen vorzugehen. „Ohne ernsthaften politischen Willen sind die Empfehlungen der Istanbul-Konvention nicht umzusetzen“, so Bluschke. Laut Koalitionsvertrag will die Landesregierung den Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen zu einer Landesstrategie zur Umsetzung der Istanbul-Konvention für Betroffene häuslicher und sexualisierter Gewalt weiterentwickeln.„Eine schnelle Umsetzung würden wir sehr begrüßen“, so Bluschke. „Wir brauchen einen konzertierten Plan, der eine langfristige Finanzierung und ein flächendeckend erreichbares sowie barrierefreies Hilfenetz beinhaltet“, fordert er.

Barrieren erschweren insbesondere Frauen aus nicht deutschen Herkunftsländern sowie Frauen mit Behinderungen häufig den Zugang zum Hilfesystem. Neben einer auskömmlichen Finanzierung des Hilfesystems sei es daher wichtig, dass Betroffene und ihr Umfeld diese Hilfsstrukturen kennen und barrierefreie Informationen zur Verfügung stehen.  Neben der Rufnummer des bundesweiten Hilfetelefons (Gewalt gegen Frauen 08000116016 www.hilfetelfon.de) müsse die Gesellschaft insgesamt sensibilisiert und motiviert werden, sich gegen Gewalt einzusetzen und Betroffenen zu helfen, appelliert der Vorsitzende des Paritätischen.