Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen: Politik muss Teilhabe für Kinder umsetzen

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember fordert der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern, Kinder mit Beeinträchtigungen nicht zu vergessen und die gesetzlich verankerten Ziele für mehr Teilhabe von Kindern und Erwachsenen mit Beeinträchtigungen durch verlässliche Strukturen umzusetzen.

„In vielen Alltags- und Lebensbereichen sind wir von Barrierefreiheit, Inklusion und Teilhabe noch weit entfernt, die Umsetzung stößt immer wieder an Grenzen“, sagt der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern e.V. Friedrich Wilhelm Bluschke. So stehe das Land im Bereich der Frühförderung für Kinder mit Beeinträchtigungen seit einem Jahr auf der Bremse: „Die notwendige Landesverordnung liegt nach einem zwei Jahre dauernden Verhandlungsmarathon bereits seit einem Jahr fertig in der Schublade des Sozialministeriums“, so Bluschke. Solange es aber nicht unterschrieben werde, können die gesetzlich geeinten Verbesserungen für Kinder mit Förderbedarf nicht in Kraft treten. „Wenn Kinder nicht frühzeitig die Unterstützung bekommen, die sie brauchen, verstärken sich Probleme“, mahnt der Verbandsvorsitzende.

Land und Bund unternehmen zwar Maßnahmen, die Menschen mit Behinderungen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen sollen: Neben der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes haben sie auch zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention Maßnahme- und Aktionspläne auf den Weg gebracht. „Das sind wichtige Bausteine auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft. Sie müssen aber konkret formuliert und auch umgesetzt werden“, fordert Bluschke.

Dervon den Vereinten Nationen ausgerufener Gedenktag soll auch das öffentliche Bewusstsein stärken für die Belange von Menschen mit Behinderungen.„In der Pandemie werden Teilhabeangebote zusätzlich vor große Herausforderungen gestellt. Hier sind alle Akteure gefordert, Lösungen zu entwickeln.“ Doch notwendige Rahmenbedingungen könne nur die Politik schaffen. „Wir begrüßen daher Signale aus dem Sozialministerium, dass die unterschriftsreife Fassung für mehr Frühförderung in MV auf dem Weg ist und damit schnellstmöglich umgesetzt werden kann.“

Rund 6.000 Menschen mit Beeinträchtigungen werden in den Einrichtungen der Behindertenhilfe unter dem Dach des Paritätischen unterstützt und begleitet. Der größte Teil der insgesamt 210 Mitgliedsorganisationen engagiert sich landesweit in der Behindertenhilfe, angefangen von Einrichtungen in der Kinder- Jugend – und Familienhilfe, der inklusiven Kita, in Schule und Hort, bei Freizeit- und Sportangeboten, in Werkstätten und Wohneinrichtungen. Als Dachverband vertritt der Paritätische die Interessen von Menschen mit Behinderungen.

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