Der Paritätische warnt vor Mittelkürzungen für Freiwilligendienste

Am 1. September starten in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 1.000 Freiwilligendienstleistende in ein freiwilliges Jahr. Obwohl der Freiwilligendienst einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft hat und vielerorts unverzichtbar geworden ist, plant die Politik massive Kürzungen bei den Fördermitteln. 

Unter dem Dach des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern beginnen morgen 80 Freiwillige ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder einen Bundesfreiwilligendienst (BFD). „Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder junge Menschen für den Einsatz in Kitas, Senioreneinrichtungen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen gewinnen konnten“, sagt der Geschäftsführer des Paritätischen MV, Dieter Eichler. „Sie sind eine wichtige Stütze für die Menschen vor Ort, sowohl für die Betreuten als auch für die Kolleginnen und Kollegen. Und die Berufspraxis ist der Freiwilligendienst für viele ein direktes Sprungbrett in Ausbildung und Beruf.“

Auf Bundesebene wird derzeit eine Kürzung von 78 Millionen Euro im Jahr 2024 für die Freiwilligendienste diskutiert. Das wäre eine Kürzung von bundesweit fast 25 Prozent der bisherigen Mittel. Für 2025 wurde eine weitere Kürzung von 35 Millionen angekündigt. Auch in Mecklenburg-Vorpommern könnten dann im nächsten Jahr bis zu 25 Prozent aller Einsatzstellen entfallen. „Diese Kürzungen würden zu gravierenden Einschnitten in dem wichtigen Angebot führen und wären ein völlig falsches Signal“, sagt Dieter Eichler. „Damit verpassen wir als Gesellschaft die große Chance, junge Menschen für soziale Berufe zu begeistern. Mit Blick auf den Fachkräftemangel und die Nachwuchsgewinnung, wie zum Beispiel bei Erzieher*innen, Heilerzieher*innen oder Pflegefachkräften, wäre eine Kürzung der Mittel für Freiwilligendienste gesellschaftlich nicht zu verantworten.“

Mit den Mittelkürzungen riskiere die Bundesregierung, ein erfolgreiches und jahrzehntelang bewährtes Format für Orientierung, Bildung und gesellschaftliches Engagement junger Menschen kaputtzusparen. „Das Budget der Freiwilligendienste muss vielmehr im Bundeshaushalt 2024 um die gestiegenen Personalkosten und Sachkosten bei den Trägern erhöht werden“, fordert Eichler.

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