Der Paritätische MV: Wichtige Weichen wurden gestellt – Herausforderungen bei Versorgung im ländlichen Raum nicht vergessen

Der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern zieht zur Halbzeit der rot-roten Landesregierung eine durchwachsene sozialpolitische Bilanz und fordert mehr Engagement für die Versorgung im ländlichen Raum.

„Wichtige sozialpolitische Weichen wurden in den Bereichen Kindertagesförderung und in der Pflegeausbildung gestellt“, sagt der Geschäftsführer des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern, Dieter Eichler. Die Sorge um fehlende Fachkräfte sei hier – in der Versorgung von Menschen - besonders groß. So seien die Verbesserungen in der Kindertagesförderung durch eine Fachkräfteoffensive und die geplante Absenkung des Fachkraft-Kind-Schlüssels auf 1:14 in Kitas erste wichtige Schritte in die richtige Richtung. Im Bereich der gesundheitlichen Versorgung nennt Eichler die Schulgeldfreiheit für Pflegeassistenzkräfte und mehrere Gesundheitsfachberufe, neben der bereits bestehenden kostenfreien generalistischen Pflegeausbildung, einen wichtigen Baustein zur Personalgewinnung.

„Mit den kostenfreien Ausbildungsberufen in der Pflege hat das Land attraktive Bedingungen geschaffen. Die brauchen wir auch im Bereich der Kindertagesförderung. Neben der ENZ-Ausbildung sollte auch die Ausbildung zum klassischen Erzieher und zum Heilerziehungspfleger vom Schulgeld befreit werden“, fordert Eichler. Fehlende Fachkräfte gefährden schon heute die Versorgungssicherheit im ländlichen Raum. „Gerade in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern ist eine funktionierende und zugängliche soziale Infrastruktur von existenzieller Bedeutung für die Lebensqualität und das Wohlergehen der Menschen.“ Der Verband appelliert daher an die Landesregierung, den Fokus stärker auf die Versorgung im ländlichen Raum zu legen. „Wir müssen die dort noch vorhandenen Strukturen sichern. Sind sie erst zerschlagen, ist es schwierig, sie wieder aufzubauen.“ Eichler erinnert an die aktuelle Situation der ambulanten Pflegedienste: „Die Versorgung von Patienten in der Häuslichkeit ist akut in Gefahr, weil immer mehr ambulante Pflegedienste ihre Leistungen einstellen müssen. Hier müssen wir schnell eine Lösung finden“, fordert der Verbandschef.

Nicht ausreichend berücksichtigt sieht der Paritätische MV die Belange von Menschen mit Behinderungen. „Die Bewilligung ihrer Teilhabeleistungen scheint hierzulande eine unlösbare Mammutaufgabe zu sein. Wenn jemand mehr als ein Jahr auf einen Bescheid warten muss, hat das nichts mit Selbstbestimmung und Teilhabe zu tun.“

Der ländliche Raum sei das Herzstück Mecklenburg-Vorpommerns. „Damit Mecklenburg-Vorpommern ein lebenswertes Land für Alle bleibt, brauchen wir eine soziale Infrastruktur, die Beschäftigungsmöglichkeiten bietet und dadurch die Lebensqualität in ländlichen Gebieten verbessert. Damit wird nicht nur das soziale Gefüge gestärkt, sondern auch das gesamte Land vorangebracht“, sagt Dieter Eichler.

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