Pressemitteilung des Paritätischen MV: Damit Anspruch und Wirklichkeit zusammenkommen - Mehr Personal für die Kindertagesförderung

In der Anhörung zum Gesetzentwurf der 4. Novelle zum Kindertagesförderungsgesetz M-V im Bildungsausschuss des Landtages begrüßte der Paritätische MV die Absenkung der Fachkraft-Kind-Relation auf 1:14 als Schritt in die richtige Richtung. Sie bringe aber keine Entlastung im Alltag der Fachkräfte und Kinder.

„Es klafft eine bedenkliche Lücke zwischen dem Anspruch des Gesetzes an die Fachkräfte und der Realität in unseren Kitas“, sagt Dieter Eichler, Geschäftsführer des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern. Fachkräfte in Kitas stehen vor vielfältigen Herausforderungen.  Neben der Betreuung der Kinder sollen sie auch eine Vielzahl von pädagogischen Aufgaben erfüllen. „Das ist richtig und wichtig. Aber unter diesen Rahmenbedingungen können Anforderungen, wie eine individuelle Förderung bis hin zur Gestaltung eines ansprechenden Lernumfelds nicht gewährleistet werden.“ Die ständige Kluft zwischen eigenem professionellen Anspruch und dem, was praktisch machbar ist, belaste viele Fachkräfte sehr.

Für die Erfüllung der Aufgaben, wie sie das KiFöG M-V vorsehe, reiche das vorhandene Personal nicht aus. Die Fachkräfte müssten ihre Zeit und Aufmerksamkeit  auf die Bewältigung administrativer Aufgaben oder reinen Betreuungsaufgaben konzentrieren. „Die Fachöffentlichkeit ist sich darüber einig, dass Kinder eine räumlich und emotional verfügbare Bezugsperson benötigen, um sich aktiv und angstfrei mit der Umwelt auseinanderzusetzen und Bildungserfahrungen machen zu können“, sagt  Eichler. Die ungeteilte und intensive Zuwendung zu einzelnen Kindern oder kleinen Gruppen sei unter den in Mecklenburg-Vorpommern herrschenden Rahmenbedingungen jedoch nicht möglich.

„Kinder erhalten so nicht die individuelle Förderung und Unterstützung, die sie benötigen, um sich optimal zu entwickeln. Gleichzeitig fühlen sich auch die Fachkräfte überlastet und frustriert, da sie ihre pädagogischen Ideale nicht umsetzen können“, so Eichler.

Der Paritätische MV gibt zu bedenken, dass die Absenkung der Fachkraft-Kind-Relation nicht mit einer Gruppenverkleinerung gleichzusetzen ist: „Im KiFöG M-V sind der Maßstab hierfür immer alle Plätze in einer Einrichtung. Es werden daher nicht die Gruppen verkleinert.

Wichtig seien qualitativ gute individuelle Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder, die maßgeblich durch ausreichend vorhandenes Personal ermöglicht werden. „Die frühkindliche Bildung legt den Grundstein für die gesamte weitere Entwicklung unserer Kinder und verdient daher höchste Aufmerksamkeit und Unterstützung“, fordert der Geschäftsführer.

„Es ist schwierig, aber wir brauchen mehr Personal für die Kindertagesbetreuung. Wir müssen sicherstellen, dass Gruppen nicht von einer Fachkraft alleine betreut werden, sondern dafür sorgen, dass Betreuungssettings zu zweit erfolgen können.

Pressekontakt:
Stephanie Böskens
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