Paritätische MV berät über die Zukunft der Pflege im ländlichen Raum „Wir brauchen einen Sozialraum, in der jeder Einzelne Verantwortung übernimmt.“

Vorstand und Beirat des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern haben am 5. März in einer gemeinsamen Sitzung in Rostock über Herausforderungen und Perspektiven der Pflege im ländlichen Raum beraten.

„Die Herausforderungen im Bereich der Pflege sind groß und können nur als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gelöst werden, in der jeder einzelne Verantwortung übernehmen muss“, bilanziert Mathias Wähner, stellvertretener Vorsitzender des Paritätischen MV, die Beratung.

Die Frage, wie Pflege im ländlichen Raum gedacht, geplant und gestaltet werden kann, stand im Mittelpunkt der Diskussion. „Bedarfsorientierte Pflege findet zuallererst in der eigenen Häuslichkeit und in den Kommunen statt“, sagt Wähner, der als ASB Landesgeschäftsführer selbst Träger von Angeboten im Bereich der Pflege ist. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und dem Schwinden klassischer  Familienstrukturen sei ein erfolgreiches Sozialraummanagement zur Sicherung der Pflegeversorgung insbesondere im ländlichen Raum zwingend erforderlich, meint er und lobt die Pflegeplanung des Landkreises Rostock. „Hier wird ein  sektorenübergreifender Hilfemix vorgeschlagen, in dem die Ressourcen aus dem Sozialraum verknüpft werden. Dazu gehören Profis, Angehörige, Nachbarn, Ehrenamtliche sowie Angebote, die ältere Menschen möglichst lange fit und selbständig halten.“

Durch lokale Netzwerke im Sinne einer sorgenden Gemeinschaft könnten pflegebedürftige Menschen besser unterstützt werden. Jeder Bürger müsse aber in seinem sozialen Umfeld Verantwortung übernehmen. „Es gibt bereits gute Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen, aber es besteht ein Umsetzungsproblem. Wir müssen es schaffen, die vielen einzelnen Bausteine und Themenfelder miteinander zu verzahnen, damit sie sich wechselseitig ergänzen und Ansatzpunkte für Gestaltungsmöglichkeiten geben können“, fordert Wähner.

Hier müssten Kommunen, Land und Träger sozialer Einrichtungen gemeinsam Verantwortung übernehmen und auch mal neue Wege gehen. „Nur durch eine kooperative und umfassende Herangehensweise können wir den Herausforderungen begegnen und langfristige Perspektiven für eine menschenwürdige Pflege schaffen.“

Der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern hat die Versorgung im ländlichen Raum zu seinem Schwerpunktthema im Jahr 2024 gemacht. Die pflegerische Versorgung ist ein Bereich von vielen Herausforderungen im ländlichen Raum. Im Fokus ist außerdem die Versorgung von Kindern und Jugendlichen, von Menschen mit Behinderungen oder der Bereich der Freiwilligendienste, die bei der Fachkräftegewinnung eine wichtige Rolle spielen.