Der Paritätische MV zu Ergebnissen der Bertelsmann-Studie:„Die Ergebnisse sind nach wie vor ernüchternd, wir sind aber auf dem richtigen Weg zur Kita 2030“

Wieder einmal stellt die Bertelsmann Stiftung Mecklenburg-Vorpommerns Kitas ein schlechtes Zeugnis für ihre Personalausstattung aus: 96 Prozent der in MV betreuten Kita-Kinder werden nicht kindgerecht betreut, so das Ergebnis des aktuellen Ländermonitors Frühkindliche Bildung. Das ist bundesweit der schlechteste Wert.

„Das Ergebnis der Studie ist nach wie vor ernüchternd und zeigt die große Belastung im System der Kinderbetreuung“, sagt der Geschäftsführer des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern e.V., Dieter Eichler. „Aber wir sind mitten drin im Reformprozess für die Kita 2030 und auf einem guten Weg.“ Mit dem Ziel, landesweit einheitlich gute Rahmenbedingungen für Kinder in der Kindertagesförderung zu schaffen, werde seit fast vier Jahren mit den kommunalen Spitzenverbänden und den Trägern der Kitas ein Landesrahmenvertrag verhandelt. „Ein langwieriger Prozess“, gibt Eichler zu. „Mit Unterstützung eines Schlichters sind wir aber jetzt aber auf der Zielgeraden zur Einigung auf einen landesweit einheitlichen Personalschlüssel.“

Die Landesregierung habe in den vergangenen zwei Jahren wichtige Schritte in die richtige Richtung eingeleitet, so der Verbandschef zuversichtlich. „Die angestrebte Absenkung der Fachkraft-Kind-Relation auf 1:14 in der Kita begrüßen wir ausdrücklich“, sagt er, „auch wenn es im Alltag nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.“ Jetzt müsse zügig die Absenkung der Fachkraft-Kind-Relation in Krippe und Hort folgen. „Eine sichere Bindung zu einer vertrauten Bezugsperson ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass Kinder sich gut entwickeln können. Vor dem Hintergrund der täglichen Dauer des Einrichtungsbesuchs in den Kitas in MV ist es daher umso bedeutsamer, dass die Einrichtungen über ausreichend Personal verfügen.“

Die Fachkräfteoffensive des Landes müsse konsequent vorangetrieben werden, meint Eichler. „Wir brauchen dringend eine umfassende und vor allem verlässliche Ausbildungsplatzplanung sowie die Erhöhung von Ausbildungsplatzkapazitäten“, fordert er. Nicht berücksichtigt seien in der Ausbildungsplatzplanung nach wie vor Erzieher in der Jugend- und Eingliederungshilfe. „Um die Attraktivität zu erhöhen, wäre es außerdem wichtig, die Ausbildung zum Erzieher und zum Heilerziehungspfleger vom Schulgeld zu befreien“, so der Geschäftsführer.

Rund ein Viertel aller Kitas in Mecklenburg-Vorpommern sind unter dem Dach des Paritätischen MV organisiert. Die Zahlen der Studie zum Zustand der frühkindlichen Bildung decken sich mit den Erfahrungen aus der Praxis „Gemeinsam mit unseren Kita-Trägern haben wir uns im Sommer in einem Workshop damit beschäftigt, wie die Kita 2030 aussehen sollte“, so Eichler. „Im Ergebnis kann man kann es drehen und wenden, wie man will: Wir brauchen Personal, denn sonst leiden Bildungsauftrag und Qualität. Auch wenn wir bei der Betreuungsquote im bundesweiten Vergleich gut da stehen, fehlt es an Köpfen und helfenden Händen. Denn ein zentraler Indikator für Qualität ist nun mal die Personalausstattung.“

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