Der Paritätische MV: „Wir müssen Inklusion in unserer Gesellschaft  ermöglichen“

Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai appellierte der Paritätische MV in einer Pressemitteilung an die Verantwortung von Politik und Gesellschaft, sich für Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen einzusetzen und diese zu ermöglichen.

„Inklusion ist ein Menschenrecht“, sagt der Geschäftsführer des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern, Dieter Eichler. „Menschen mit Behinderung sollen gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Auch wenn wir bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in MV schon einiges erreicht haben, ist der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft noch weit.“

Laut BTHG soll jeder die Unterstützung erhalten, die er seinen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen entsprechend benötigt. Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist häufig nur durch Unterstützung möglich. Die notwendigen Leistungen für die Unterstützungsbedarfe zur Teilhabe an Bildung, Arbeit, Freizeit oder Kultur müssen individuell bei den Sozialämtern beantragt und vereinbart werden. „Leider machen es die Verfahren in den einzelnen Landkreisen zur Feststellung von notwendigen Unterstützungsleistungen den Menschen mit Behinderungen oft schwer, eine bedarfsgerechte Leistung schnell bewilligt zu bekommen“, so Eichler.

Gleichstellung setze Akzeptanz voraus. „Inklusion braucht den politischen Willen und politische Entscheidungen“, sagt er. Die Chancen und Lebensbedingungen der Menschen mit Behinderungen für eine gleichberechtigte Teilhabe dürften sich nicht durch bürokratische Barrieren verschlechtern. „Wir sollten gemeinsam alle Hebel in Bewegung setzen, um Inklusion in unserer Gesellschaft zu ermöglichen.“

Rund 6.000 Menschen mit Beeinträchtigungen werden in den Einrichtungen der Behindertenhilfe unter dem Dach des Paritätischen MV unterstützt und begleitet. Der größte Teil der insgesamt 210 Mitgliedsorganisationen engagiert sich landesweit in der Behindertenhilfe, angefangen von Einrichtungen in der Kinder- Jugend – und Familienhilfe, der inklusiven Kita, in Schule und Hort, bei Freizeit- und Sportangeboten, in Werkstätten und Wohnangeboten. Als Dachverband vertritt der Paritätische die Interessen von Menschen mit Behinderungen.

Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung findet jährlich am 5. Mai statt. Der Aktionstag wurde 1992 von der Interessenvertretung behinderter Menschen Selbstbestimmt Leben Deutschland e.V. (ISL) initiiert mit dem Ziel, auf die Situation von Menschen mit Behinderungen in Deutschland aufmerksam zu machen.