Der Paritätische MV begrüßt Extra-Förderung des Landes für Kinder und Jugendliche - fordert aber insgesamt größeren Fokus auf Kinder- und Jugendhilfe

Der Paritätische Mecklenburg-Vorpommern begrüßt die Extra-Förderung des Landes für den Bereich der Kinder- und Jugendreisen. Gleichzeitig verweist der Verband auf den gesamten Bereich der Kinder- und Jugendhilfe und macht auf notwenige Unterstützung aufmerksam.

„Die Kinder- und Jugendhilfe ist eine der wichtigsten, aber auch stark belasteten Bereiche in unserer Gesellschaft und nicht erst seit der Pandemie systemrelevant“, sagt der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern, Friedrich Wilhelm Bluschke. Kinder- und Jugendreisen seien extrem wichtig für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Hinreichende Studien belegen bereits, dass fehlende soziale Kontakte in der Corona-Pandemie bei vielen Kindern Spuren hinterlassen haben.

„Dem Dank der Sozialministerin an die freien Träger der Kinder- und Jugendhilfe schließen wir uns an“, sagt Bluschke. „Sie leisten Großartiges. Wir weisen aber  auch auf die enormen Anforderungen der Jugendhilfeträger hin, die in der Pandemie häufig vergessen wurden.“ Damit Kinder und Jugendliche in besonders herausfordernden Lebensverhältnissen eine Chance auf eine gute Zukunft haben, haben sie und ihre Familien Anspruch auf so genannte Hilfen zur Erziehung. „Kinder- und Jugendhilfe ist Beziehungsarbeit.“ Sie baue in all ihren Handlungsfeldern auf soziale Kontakte und Interaktionen auf: Im Bereich der Frühen Hilfen, in der Kindertagesbetreuung, den Hilfen zu Erziehung, in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Jugendsozialarbeit bis hin zum Kinderschutz.

„Beziehungsarbeit kann nur von Menschen geleistet werden. Aber die fehlen vielerorts“, so der Verbandsvorsitzende. „Unter dem Fachkräftemangel leiden nicht nur Kitas und Horte, sondern der gesamte Bereich der Jugendhilfe.“ Der Personalbedarf werde nicht in allen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe gesehen und ermittelt, sagt er. Auch im Bereich der Hilfen zur Erziehung würden Erzieherinnen und Erzieher benötigt. Das werde in der Ausbildungsplatzplanung des Landes bisher nicht berücksichtigt.

„In Politik und Öffentlichkeit fehlt das Bewusstsein für diese Branche. Wir müssen die Lebenslagen aller jungen Menschen durch bedarfsgerechte Angebote und Leistungen verbessern und sichern.“

Zuletzt hatte der Verband auf einem Parlamentarischen Abend auf die Herausforderungen in der  Kinder- und Jugendhilfe aufmerksam gemacht. Die zentralen Forderungen zu den vielfältigen Themen finden Sie hier.

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