Mitgliederversammlung: Gemeinsam für ein soziales Mecklenburg-Vorpommern

Modern, hell und offen für Neues: So präsentiert sich das neue Tagungs- und Konferenzzentrum Solitär II in Parchim. Ein großer repräsentativer Bau, in dem die 30. Mitgliederversammlung des Paritätischen MV am 28. September 2021 zu Gast sein durfte.

In einem repräsentativen Bau beginnt auch die Geschichte des Paritätischen MV vor 30 Jahren. Am 5. Oktober ist es bereits 31 Jahre her - und einige der teilnehmenden Mitglieder waren bereits als Gründungsmitglieder dabei – als der Paritätische MV das das erste Mal gemeinsam aufgebrochen ist – voller Tatendrang, motiviert, offen für Neues – bei der Gründungsveranstaltung 1990 im Goldenen Saal in Schwerin.

Kreativ, mutig, vielfältig: Vereine und Initiativen prägen Paritätischen MV
Eine aufregende Anfangszeit, in der nichts da war und irgendwie alles noch geschaffen werden musste. Mit einer unbändigen Kraft und Energie haben die Menschen in den Vereinen vor Ort die Gestaltung ihres Gemeinwesens und ihrer persönlichen Zukunft in die Hand genommen. Sie waren es, die verantwortungsvoll mit Kreativität und Mut Vereine und Initiativen aufgebaut und den Paritätischen in seiner Vielfalt geprägt haben. Voller Stolz könne man auf die drei vergangenen Jahrzehnte zurückblicken – in denen die Paritäterinnen und Paritäter vieles geleistet haben, in denen ihnen aber auch Einiges abverlangt wurde – nicht zuletzt unter den Bedingungen der Pandemie.

Bluschke: Paritäter als systemrelevante Krisenbewältiger
In seiner Rede vor rund 100 Teilnehmenden aus den Reihen der Mitgliedsorganisationen dankte der Verbandsvorsitzende Friedrich Wilhelm Bluschke den Haupt- und Ehrenamtlichen für ihr Engagement in den vergangenen 30 Jahren sowie in der Corona-Pandemie: „Unsere gemeinnützigen Strukturen haben sich in den Phasen des Lockdowns als tragfähig und leistungsstark erwiesen und zum Erhalt der sozialen Infrastruktur beigetragen“, lobte Bluschke. Als systemrelevante Krisenbewältiger sind Sie der Pandemie innovativ begegnet, um weiterhin für die Menschen da zu sein - ob in der Kita, der Pflege, der Beratung und in vielen anderen Bereichen, dafür möchte ich Ihnen herzlich danke sagen.“

Politik muss Lehren aus der Pandemie ziehen und Sozialstaat stärken
Die Bedeutung der Wohlfahrt für das Funktionieren des Sozialstaates sei in der Krise einmal mehr deutlich geworden. Dabei waren die Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege nicht nur in die Eindämmung der Infektionen eingebunden, sondern auch massiv von den Folgen der Krise betroffen, finanziell und personell. „Wir erwarten von der Politik, dass sie ihre Lehren aus der Corona-Pandemie zieht und den Sozialstaat stärkt“, forderte Bluschke. Dabei gehe es ganz klar um Fachkräftesicherung, aber auch um die Sicherung des Gemeinwohls und demokratischer Strukturen im großen Ganzen. „Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen in der sozialen Arbeit - für die Hilfedürftigen im Land und die Menschen, die sich in den Einrichtungen der Wohlfahrt für sie einsetzen.“

Probleme im Land gemeinsam lösen an Seite der Politik - gemeinsam für eine zukunftsfähige Sozial- und Bildungspolitik in MV
Eine der vielen Baustellen im Land sei die Sicherung einer flächendeckenden Beratungslandschaft in MV. Für den Erhalt verlässlicher Strukturen setze sich der Verband auf politischer Ebene ein, bekräftigte Bluschke. „Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt – mit seinen Bedürfnissen und Bedarfen.“ Gesellschaftlicher Zusammenhalt beruhe in besonderem Maße darauf, dass sich Menschen für andere engagieren. Demokratie lebe vom Engagement der Menschen vor Ort und trage damit ganz praktisch zum politischen und sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft bei. „Mit unseren Erfahrungen und Ideen wollen wir uns einbringen in die politische Diskussion“, so der Verbandsvorsitzende. „Mit Blick auf die Wahl hatten wir unsere Forderungen an eine zukunftsfähige Sozial- und Bildungspolitik in Mecklenburg-Vorpommern gestellt. Daran halten wir fest und wollen uns als Partner der Politik einbringen mit dem Ziel, eine umfassende Teilhabe Aller zu ermöglichen. Gemeinsam wollen und können wir MV besser machen.“ 

Änderung von Satzung und Beitrags- sowie Wahlordnung zugestimmt
Schwerpunkt der Mitgliederversammlung waren neben den sozialpolitischen Themen und Herausforderungen der kommenden Jahre die Beschlussfassungen zu Änderungen von Satzung und Beitrags- sowie der Wahlordnung. Auch der Vorsitz des Schiedsgericht wurde gewählt.

Grußworte: Dank an den Paritätischen MV
In Grußworten dankten der Stellvertreter des Landrates des Landkreises Ludwiglust Parchim, Wolfgang Schmülling, sowie der Bürgerbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Matthias Crone, dem Paritätischen MV für sein mittlerweile 31-jähriges Engagement. Corona-bedingt war die Mitgliederversammlung im Jahr des 30. Verbandsjubiläums 2020 ausgefallen.