Kinder- und Jugendhilfe Verein Sternentaler lockt mit Festival „Mother Earth“ 18.000 Gäste nach Schwerin

Es war ein Fest der Vielfalt, Toleranz und Offenheit: Das „Mother Earth“ Festival in Schwerin. Ein erstmaliges, aber nicht einmaliges Erlebnis soll es sein, hofft Veranstalter Heiko Höcker. 18.000 Besucherinnen und Besucher kamen Anfang August zum interkulturellen Straßenfest mit Künstlern wie Marquess, MIA oder Keimzeit mit dem Ziel, den Respekt und die Gleichberechtigung aller Menschen in den Focus zu rücken.

„Wir sind eine Menschenfamilie, egal welcher Kultur oder Religion wir angehören, welche Hautfarbe wir haben oder ob wir ein Handicap haben“, sagt Heiko Höcker. Menschen zusammenzubringen, das ist seine Vision. Und seine Mission. Höcker ist Geschäftsführer des ambulanten Kinder- und Jugendhilfevereins Sternentaler in Schwerin. Er lebt die paritätischen Werte durch und durch: Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen und zu begleiten ist sein Alltag, auch die Integration Geflüchteter gehört dazu. „Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt“, sagt er. „Und zwar jeder einzelne.“ Gemeinsam ein internationales Fest mit tollen Momenten zu feiern war schon lange sein Traum. Jetzt hat er ihn sich und vielen anderen erfüllt.

Das Non Profit Event war schon lange geplant. Zwei Jahre lang hatten Höcker und sein Team Corona-bedingt auf diesen Moment gewartet. Das große Ziel des Festival: Begegnungen schaffen, Vorurteile abbauen, Sensibilisieren für die begrenzten Ressourcen auf der Erde. Auf dem so genannten Markt der Möglichkeiten präsentierten sich Vereine, wie beispielsweise der syrische und ukrainische Kulturverein, um mit den Gästen ins Gespräch zu kommen.  Das Festival mit Musik, Sport, Kultur und kulinarischen Spezialitäten aus aller Welt sieht er als perfektes Transportmittel, um Menschen und diese Themen einander näher zu bringen. Dafür hat er viele Unterstützer und Partner gefunden.

Einer der Unterstützer und langjährigen Partner ist die Udo Lindenberg Stiftung. Der Journalist und Autor Arno Köster koordiniert die Arbeit der Stiftung, ruft immer wieder Projekte, Aktionen und Benefizkonzerte ins Leben, sucht den Austausch mit Politiker*innen und sozialen Organisationen. Im Rahmen des Festivals sprach er in einer Talkrunde mit seinen Gästen unterschiedlicher Nationalitäten über die Frage „One World - wie geht das? „Vielfalt ist wichtig“, sagt Arno Köster. „Wir wollen eine Welt, in der alle Menschen gleiche Chancen und Rechte haben.“ Dabei sei Udo Lindenberg sein großes Vorbild: „Udo kämpft gegen die Ausbeutung in der dritten Welt, gegen die Verbreitung rechter Gewalt, für Toleranz und eine gerechtere Welt. Wie Udo denke auch ich, dass Künstler als Mahner aufstehen und andere mitnehmen müssen, wenn es um Grundfragen menschlicher Existenz geht.“ Zu den Künstlern des Festivals gehörten Bands wie Marquess, MIA, UDOMAT, Ronja Maltzahn oder Keimzeit. „Wir freuen uns auf das Festival und die vielen Menschen, die die Botschaft des Festes unterstützen“ so der Sänger der Gruppe Keimzeit, Norbert Leisegang.

Die Menschheit müsse sich um Fragen der Gerechtigkeit kümmern, sonst werde das Leben für unsere Kinder auf der Erde immer schwieriger, mahnt Höcker. Den Auftakt zum Festival machten daher rund 1000 Kitakinder mit einem Umzug zum Thema Mutter Erde. Mit Blüten geschmückt und einer Pappmaché-Weltkugel mit dem Ozonloch setzen sie ihr ganz persönliches Warnzeichen für Umwelt und Nachhaltigkeit. „Auch Kinder sollten so früh wie möglich an die Themen Umwelt, Toleranz und Miteinander herangeführt werden“, meint Höcker und freut sich, dass er so viele Kinder mit kreativen Ideen gewinnen könnte.

Neben dem Umzug der Kids gehörte die Präsentation des eigens von Des Copeland und Heiko Höcker geschriebenen „Mother Earth-Song“ zum Eröffnungsprogramm. „Der Song feierte hier seine Weltpremiere“, so Höcker stolz. Der Text bringe die Aussage des Festivals auf den Punkt: in Frieden mit allen Menschen und der Natur auf der Erde zu leben.

„Wir haben uns riesig darüber gefreut, dass alle so friedlich miteinander gefeiert haben“, sagt er und zieht eine positive Bilanz. Das Festivalkonzept aus Vereinskultur, Unterhaltung, Integration, erstem Talk und auch dem Bewusstmachen begrenzter Ressourcen sei gelungen. Gerne möchte er das Festival in einem Turnus von zwei Jahren etablieren und plant schon das nächste für 2024. „Wir müssen uns mehr füreinander interessieren und solidarisch auf der Erde leben. Wir sind doch eine Menschenfamilie.“

Hier geht es zum aktuellen Verbandsmagazin, in dem der Bericht erschienen ist.