Ein halbes Leben beim ASB

Fast 30 Jahre ist Ines Grünwald beim ASB Landesverband MV. Über ein paar Umwege gelangte sie zum ASB und in den Bereich der Altenpflege. Ihrem jüngeren Ich würde sie raten, gleich und direkt die Ausbildung zur Altenpflegefachkraft zu machen. Wie alles begann:

Von Jana Rausch / ASB-Pflegeheim "An der Beke" 

Der Traumberuf von Ines war Laborantin, weil sie aber eine gute und fleißige Schülerin war, durfte sie Abitur machen und studierte ein Jahr lang Germanistik und
Anglistik auf Lehramt. Als Quereinsteigerin arbeitete sie eine Zeit lang im Forschungszentrum Dummersdorf und dann kam die Wende. Ihr neuer Wunsch, Krankenschwester zu werden, konnte nicht erfüllt werden. Denn hier gab es einen Ausbildungsstopp und man empahl ihr Altenpflegerin zu werden. Ohne ohne konkret zu wissen, was dieser Beruf war, erlernte sie ihn und sagt heute: „Das war das Beste, was die Wende mir gebracht hat.“

1993 begann sie ihren steilen Karriereweg im Bereich Betreuung im ASB Pflegeheim in Schwaan und konnte nach drei Monaten als Altenpflegekraft tätig werden. Als der ASB 1995 das Pflegeheim 'An der Beke' eröffnete, wurde Ines zur Wohnbereichsleitung - als Jüngste in ihrem Team. „Ich mochte schon immer Verantwortung übernehmen und
habe mir vieles selbst beibringen müssen“, sagt sie. Im Jahr 1997 ermöglichte man ihr die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung und nach Beendigung ihrer Weiterbildung war sie als stellvertretende PDL tätig bis sie dann 2006 spontan die pflegerische Leitung der Einrichtung übernahm.

Die Leitung war mit vielen Herausforderungen gespickt, wechselnde Einrichtungsleiter*innen, bauliche Umstrukturierung, Digitalisierung, und vieles mehr. Diese Herausforderungen sorgten dafür, dass es eine starke Bindung zwischen Ines und der Einrichtung gibt und sie aus persönlichem Interesse nebenberuflich die Weiterbildung zur Einrichtungsleitung absolvierte und erfolgreich beendete. „Ich mag das Organisieren von Anfang bis Ende und vor allem wenn sich die Bewohnenden und Mitarbeitenden sicher und gut umsorgt fühlen.“ Führung bedeutet für Ines vor allem kontinuierliche Weiterentwicklung um sich allen Herausforderungen stellen zu können. 

In den vergangenen Jahren machte Ines eine Ausbildung zur Palliativfachkraft, zur Beraterin für die Gesundheitliche Versorgeplanung nach § 132g SGB V, gründete innerhalb der Einrichtung einen Palliativarbeitskreis und wünscht sich, dass der ASB einen Bereich für die Palliativversorgung aufbaut um den Menschen, die hier leben, bis zum Ende eine wundervolle Zeit zu schenken. 

Für Ines sind die größten Herausforderungen im Pflegbereich die Motivation der Mitarbeitenden, die Arbeit mit den Angehörigen, die Masse an Dokumentation, die auch
auf behördlicher Ebene nicht abnimmt. Jungen und angehenden Pflegekräften möchte sie sagen, dass Pflege nicht nur ein Job ist, sondern etwas, was man mit Herz und Gefühl machen sollte.

Foto: ASB Landesverband MV