Seminar der Freiwilligendienste: Was haben Monster mit Corona zu tun?

Warum erfundene Monster der Menschen in Zeiten von Corona Trost spenden können, damit beschäftigten sich unter anderem die Bundesfreiwilligen bei ihrem zweiten Onlineseminar.

Das Weihnachtskonzert der Monster

Im zweiten Online-Seminar der Bundesfreiwilligen standen diesmal fachspezifische Themen im Vordergrund. Bereits im ersten Seminar konnten die Freiwilligen Themenwünsche einbringen, die bei der Wahl der Referent*innen berücksichtig wurden. Während der Montag und Freitag mit den Teamer*innen in den Seminargruppen verbracht wurden, durften sich die Jugendlichen an drei Tagen in Workshops einwählen. Dafür hatten wir herausragende Referent*innen gewinnen können.

So ging es beispielsweise um Projekte zur Nachhaltigen Entwicklung in der Kita: Unter dem Titel „Knack die Nuss“ erarbeiteten die Freiwilligen zusammen mit Karin Wirnsberger und ihrem Team von Kikuna e.V., wie nachhaltige Themen, wie z.B. die Herkunft von Nüssen, spielerisch mit Kindern in den Kita-Alltag integriert werden können.

Die Vielfalt der Workshop-Themen reichte von „Motologie – altersgerechte Bewegungsübungen“, „Soziale Nischen-Berufe“ und „Gewaltfreie Kommunikation“ zu „Sterben, Tod und Trauer“. Die Expert*innen stellten ihre Themen dabei sehr anschaulich und möglichst interaktiv vor.

Die Friedensaktivistin und Preisträgerin des Weimarer Friedenspreises, Heike Kammer, gab einen Workshop zum Thema „Friedensarbeit und Puppenspiel, Konflikte spielerisch lösen.“ Die Freiwilligen bastelten eigene Handpuppen und entwickelten ein kleines Stück. Dies sollte sie dazu befähigen, Konflikte zwischen Kindern auf ihrer Einsatzstelle kreativ zu bearbeiten. Dabei standen Heike Kammer und die Freiwilligen vor der Herausforderung, ein sehr plastisches Thema, digital umzusetzen.

Dr. Armin Keller von der Deutschen Alzheimer Gesellschaft gab für die Freiwilligen eine Demenzpartner Online-Schulung. Themen weiterer Workshops waren „Prävention und Intervention bei sexuellem Missbrauch“ des Präventionsbüros PETZE aus Kiel sowie „Inklusion leben“ mit der Referentin für menschenrechtsbasierte Behindertenpolitik, Janine Kolbig. Diese Workshops waren auch für die Ü27 Freiwilligen zugängig, die sich rege an den Diskussionen mit den Jugendlichen beteiligten. Den Freiwilligen was es im Vorfeld wichtig, einen Bezug zur Praxis - der Arbeit in ihren Einsatzstellen - herzustellen. Damit konnten wir auch den Ansprüchen des „fachspezifischen Schwerpunkts“ dieses Seminars Rechnung tragen. 

Neben den Workshops gab es viel Raum für Austausch und Reflexion. In einem Planspiel durften die Freiwilligen in die Rolle von Kolleg*innen und Angehörigen schlüpfen und konnten sich in kleinen Gesprächsrunden über Probleme und Konflikte in den Einsatzstellen austauschen. Der Schatten, den Corona wirft, war jedoch weiter offenbar: Alle bedauerten, dass man nicht als Gruppe zusammen kommen dürfe. So zeigte sich wieder, dass vor allem bei digitalen Formaten, der Spaß nicht zu kurz kommen durfte. Immer wieder wurden kleine, pfiffige Einheiten eingebaut, um die Distanz vor den Bildschirmen aufzuheben und die eigenen vier Wände zum Erlebnisraum umzuwandeln. So sollten sich die Freiwilligen innerhalb von fünf Minuten aus Alltagsgegenständen kleine Monster basteln. Diese sollten dann "als Besucher aus einer anderen Welt" ein gemeinsames Weihnachtskonzert geben. Mit dieser Perspektive ließen die Freiwilligen im Anschluss ihre Monster einen Brief an die Menschen auf der Erde schreiben. Sie sollten den Menschen Zuversicht und Mut zusprechen, ihnen Tipps geben, wie sie diese schwierige Zeit überstehen könnten. Am Ende des Seminars wurden die Freiwilligen dazu angehalten, die Briefe einem Nachbarn anonym in den Briefkasten zu werfen, damit die Menschlichkeit der Monster weitergetragen würde.

Fazit: Auch dieses Seminar als Online-Veranstaltung war für die meisten Freiwilligen kein Hindernis, sondern eine Chance, Neues zu entdecken.