Umfrage des Paritätischen: Dramatische Kostensteigerungen gefährden den Bestand sozialer Einrichtungen und Dienste

Für gemeinnützige soziale Einrichtungen stellen die aktuellen Preissteigerungen ein existenzielles Risiko dar, so das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in seiner Mitgliedschaft. 90 Prozent der befragten Einrichtungen sehen ihre Arbeit aufgrund der Kostensteigerungen gefährdet.

Mehr als 1.300 Einrichtungen aus dem gesamten Spektrum sozialer Arbeit haben sich an der Umfrage beteiligt.

„Die Umfrage zeigt einen akuten Hilfebedarf und erfordert umgehend verbindliche Unterstützungsangebote, um den Einrichtungen Sicherheit zu geben“, sagt der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern, Friedrich Wilhelm Bluschke. Laut einer bundesweiten Umfrage des Paritätischen Gesamtverbands glaubt knapp die Hälfte der teilnehmenden Einrichtungen, dass sie es maximal ein Jahr schaffen, ihre Angebote weiterzuführen.

60 Prozent der befragten Einrichtungen rechnet diesen Winter mit einer Erhöhung der Abschlagszahlungen um 150 bis 200 Prozent. Bei den Abschlagszahlungen für Wärme rechnet ein Drittel der Befragten mit dreifach höheren Abschlägen; knapp jede siebte rechnet sogar mit noch höher ausfallenden Steigerungen. Zu den gestiegenen Energiekosten belasten die sozialen Einrichtungen zusätzlich die hohen Lebensmittel- und Spritkosten. „Die Angebote der sozialen Infrastruktur, wie zum Beispiel Kitas, Tafeln oder Pflegeheime, sind für die Menschen unverzichtbar. Ihre Angebote sind nicht nur für die ihnen anvertrauten Menschen wichtig, sondern auch für die Aufrechterhaltung der sozialen Infrastruktur in der Fläche“, so Bluschke.

Gemeinnützige Träger könnten weder wachsende Kosten einfach weitergeben noch ihre Angebote reduzieren oder ihre Kosten senken, indem die Heizungen oder Strom ausgestellt werden. Der Paritätische warnt vor den Folgen für die soziale Infrastruktur. „Gemeinnützige Angebote der Freien Wohlfahrtspflege sind in ihrer Existenz gefährdet, wenn sie nicht schnell, umfassend und unbürokratisch unterstützt werden“, fordert der Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands Dr. Ulrich Schneider. “Es kommt jetzt auf echte Solidarität an, damit wir unsere Gesellschaft sozial und ökologisch krisenfest und zukunftsfähig gestalten”, so Schneider. Die Sicherung der sozialen Infrastruktur sei eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern. Der Paritätische fordert einen umfassenden Schutzschirm für soziale Einrichtungen und Dienste. Gemeinnützige Organisationen dürften der Krise nicht zum Opfer fallen. 

Hier finden Sie die Ergebnisse der Umfrage. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Paritätischen Gesamtverbands 

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