Pressemeldung: Der Paritätische MV fordert Strategie für mehr Personal und Qualität in Kitas

Für 96 Prozent der Kita-Kinder in Mecklenburg-Vorpommern steht nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung. Das ist die Bilanz der Bertelsmann-Stiftung in ihrem aktuellen Ländervergleich zur frühkindlichen Bildung.

Sowohl in den Krippen- als auch in den Kindergartengruppen weist Mecklenburg-Vorpommern im Bundesvergleich die ungünstigste Personalausstattung auf, so das Ergebnis der Studie. „Seit Jahren schon ist MV Schlusslicht bei der Fachkraft-Kind-Relation. Wir brauchen endlich eine wirksame politische Strategie, um die Personal- und Betreuungssituation in den Kitas unseres Landes zu verbessern“, meint der Vorsitzende des Paritätischen Mecklenburg-Vorpommern, Friedrich Wilhelm Bluschke. Er fordert neben der Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation die Einführung eines landesweit einheitlichen Mindestpersonalschlüssels, eine verlässliche Ausbildungsplatzplanung und die Erhöhung von Ausbildungsplatzkapazitäten. Im Koalitionsvertrag seien bereits wichtige Punkte verankert, aber die Versprechen müssten auch eingelöst werden.

Eine große Herausforderung vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sei es, mehr Menschen für den Erzieherberuf zu gewinnen. „Die Fachkräfteoffensive des Landes ist ein wichtiger Schritt, muss aber konsequent vorangetrieben werden“, so Bluschke. Auch die Ausbildungsplatzplanung müsse dringend angepasst werden: „Wir brauchen nicht nur Nachwuchskräfte für den Bedarf in Kitas. Auch in der Jugendhilfe arbeiten Erzieherinnen und Erzieher mit Kindern genau wie in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Diese Bereiche werden in der Ausbildungsplatzplanung nicht ausreichend berücksichtigt.“

Um das Kita-Personal kurzfristig bei der Vielfalt seiner Aufgaben zu entlasten, schlagen die Autoren der Studie zusätzliches Personal in Hauswirtschaft und Verwaltung vor. Vor allem aber sollte das jetzige Aufgabenspektrum von Kitas konsequent überprüft und priorisiert werden, heißt es dort. „Die Prioritäten sind neben dem Bildungs- und Betreuungsauftrag auch mehr Chancengleichheit für alle Kinder“, so Bluschke. „Wir müssen sehen, an welcher Stellschraube kurzfristig gedreht werden kann, damit Kindern diese Rechte nicht verwehrt bleiben. Bund, Länder und Kommunen sind gleichermaßen gefordert, die frühkindlichen Bildungs-, Erziehungs-, und Betreuungsangebote so zu gestalten, dass sie ihrem Auftrag gerecht werden. Immer mit dem Focus auf dem Wohl der Kinder.“

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