Broschüre "Gewaltschutz unter Druck - Umgang mit Rassismus und Rechtsextremismus im Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen"

Diese Broschüre gibt Hilfestellung beim Erkennen und Einordnen von Rassismus und Rechtsextremismus geben und weist Handlungsmöglichkeiten auf.

Das Frauenunterstützungssystem ist in den vergangenen Jahren in besonderem Maße Angriffen von Rechts ausgesetzt. Gesellschaftspolitisch nehmen antifeministische Tendenzen zu und Geschlecht wird gezielt zum Politikum gemacht: Der Genderstern, das Selbstbestimmungsrecht der Frau und männliche Stereotype werden instrumentalisiert, um die Ziele und Errungenschaften des Feminismus zu delegitimieren.

Diskriminierende, rassistische und rechtsextrem motivierte Positionen und Vorfälle gehören zum beruflichen Alltag vieler Fachkräfte der Sozialen Arbeit und stellen sie vor große Herausforderungen. Zudem sind etablierte Angebote der Sozialen Arbeit Diffamierungen durch Rechtsextremist*innen ausgesetzt. Mitunter werden Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche bedroht oder sogar körperlich angegriffen. Aktuelle Studienergebnisse zeigen, dass Fachkräfte der Sozialen Arbeit in den letzten Jahren einen Anstieg rechtsextremer Aktivitäten und Einflussnahmen wahrnahmen.

Auch das Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen bleibt davon nicht unberührt. Wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen können auch hier Fachkräfte von diskriminierenden, rassistisch motivierten oder rechtsextremen Äußerungen innerhalb der Einrichtungen und von Angriffen von außerhalb berichten. Im Vorgehen gegen diskriminierende Äußerungen und Verhaltensweisen bewegen sie sich im Spannungsfeld zwischen solidarischem Engagement, Parteinahme für die Hilfesuchenden und dem Aufbau einer vertrauensvollen und arbeitsfähigen Beziehung mit der Klient*in. Hohe Beanspruchung bei wenig Zeit erschwert einen adäquaten Umgang mit rassistisch oder rechtsextrem motivierten Vorfällen oft noch zusätzlich.

Diese Broschüre soll eine Hilfestellung beim Erkennen und Einordnen der Phänomene geben und Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Eine sachkundige Beratung kann sie nicht ersetzen. Das Projekt ‚Beratung gegen Rechts’ des Paritätischen stellt unter www.vielfalt-ohne-alternative.de eine Übersicht der bundesweit verfügbaren Beratungsstellen zur Verfügung.

Die Broschüre ist auch als Print im Webshop kostenfrei erhältlich.