Abschlussbericht Ausbildungsoffensive Pflege (2019-2023) veröffentlicht

Der Abschlussbericht dokumentiert die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen und zeigt umfassend die Entwicklung der ersten drei Jahre der neuen Pflegeausbildung.

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend startete 2019 die Ausbildungsoffensive Pflege, um bis Ende 2023 die Einführung der neuen Pflegeausbildungen nach dem Pflegeberufegesetz zu begleiten. Bund, Länder und Verbände verpflichteten sich zu 111 Maßnahmen, um gut ausgebildete und engagierte Pflegefachkräfte zu gewinnen und Pflegeschulen sowie ausbildende Einrichtungen bei der Umstellung auf die neuen Ausbildungen zu unterstützen. Der am 30. September 2024 veröffentlichte Abschlussbericht der Ausbildungsoffensive Pflege dokumentiert die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen und zeigt umfassend die Entwicklung der ersten drei Jahre der neuen Pflegeausbildung.

Zum 31. Dezember 2023 befanden sich bundesweit insgesamt 146.880 Personen in einer beruflichen Pflegeausbildung. Damit wurde das Ziel der Ausbildungsoffensive einer zehn-prozentigen Steigerung der Gesamtzahl der Auszubildenden gegenüber dem Referenzjahr 2019/2020 nicht erreicht. Auch in Mecklenburg-Vorpommern konnte dieses Ziel nicht erreicht werden. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge blieb im Großen und Ganzen auf dem gleichen Niveau: 

20231 275
20221 269
20211 461
20201 299

Das Schuljahr 2019/2020 hat sich im Rückblick insofern als ein Sonderfall erwiesen, als es in diesem Jahr auch aufgrund des Qualifizierungschancengesetzes zu einem außergewöhnlichen Anstieg der Gesamtzahl der Auszubildenden um 9.000 Personen kam. Betrachtet man den langjährigen Trend des Anstiegs der Ausbildungszahlen, so setzte sich dieser 2023 fort.

2019 lag die Zahl der als Träger der praktischen Ausbildung ausbildenden Krankenhäuser, stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen bei 14.581. Bis 2023 stieg sie auf 18.147, ein Zuwachs um 24,5 Prozent. Das Ziel der Ausbildungsoffensive Pflege, eine zehnprozentige Steigerung der ausbildenden Einrichtungen zu erreichen, wurde bundesweit übertroffen. In Mecklenburg-Vorpommern bildeten 2023 483 Träger in der generalistischen Ausbildung aus; 2021 waren es noch 405 Träger. Dabei wurden vor allem in der Langzeitpflege Ausbildungsplätze aufgestockt.

Das Angebot an Pflegeschulen hat sich seit Beginn der neuen Ausbildung leicht erhöht. 2023 gab es insgesamt 1.339 Pflegeschulen, 72 mehr als 2020. 30,7 Prozent der Pflegeschulen waren 2023 in öffentlicher, 22,2 Prozent in privater und 47,1 Prozent in freigemeinnütziger Trägerschaft.

Mit der Höhe der Vergütung liegt die Pflegeausbildung an der Spitze der Ausbildungsberufe. Auszubildende in den Gesundheits- und Pflegeberufen verdienten im April 2022 über alle Ausbildungsjahre hinweg durchschnittlich 1.139 Euro brutto, gefolgt von den Luftfahrtberufen mit 1.054 Euro. 

Grundsätzlich sind die Auszubildenden der Pflegefachausbildung in Mecklenburg-Vorpommern hinsichtlich ihrer Ausbildungsgehälter im Vergleich zum Bundesdurchschnitt gut aufgestellt:

 Vergütung in der Pflegefachausbildung (Meridian) 2023
 im Bundesdurchschnittin Mecklenburg-Vorpommern
1. Ausbildungsjahr 1.199,00 € 1.252,00 € 
2. Ausbildungsjahr 1.280,00 € 1.364,00 € 
3. Ausbildungsjahr 1.384,00 € 1.503,00 € 

Der vollständige Abschlussbericht kann beim BMFSFJ heruntergeladen werden.